Ein Rückblick
9. Sept. 2006

Über 200 Besucher waren gekommen, um sich Wiens größtes Yogazentrum anzusehen, an 16 Übungseinheiten teilzunehmen, neun Vorträge zu hören oder einfach nur die Stimmung zu genießen. Das Abendprogramm bildeten weitere Vorträge und ein indischer Tempeltanz. Anschließend wurde der Tag mit einem Abendessen voll vegetarischer Köstlichkeiten abgerundet.

Vorträge:

Über Yoga
Ayurveda
Hatha Yoga Kriyas
Spezialprogramme

 
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Sadhvi Dr. med. Shanti Puri,
Sannyasini und dipl. Yogalehrerin des Systems "Yoga im täglichen Leben", dipl. Lebens- und Sozialberaterin, Diplome für Akupunktur und Notfallsmedizin. Führt seit 1986 Yogakurse und Meditationsseminare in Österreich und Europa.

 

OM SHANTI!

Shanti  bedeutet Frieden, ausgeglichen sein, in Harmonie sein, bereit sein, das Schöne zu empfangen.

Yoga im tägl. Leben ist ein System von Swamiji. Es ist nicht abgehoben, sondern, wie der Name schon sagt, sehr gut ins tägliche Leben integrierbar. Swamiji ist seit über 30 Jahren in Wien und der Guruji Ashram ist das 3. Yogazentrum in Wien.

Das Sytem umfasst 8 Stufen. Man muss nicht alle durchlaufen, man kann z.B. auch in Stufe 1 oder 3 verweilen, wenn man sich dort wohl fühlt. Das System „Yoga im täglichen Leben“ ist weltweit verbreitet, es ist wissenschaftlich aufgebaut. Sein Ziel ist es, sich selbst zu meistern. Sehr wichtig ist es, Dinge weg zu geben, die uns daran hindern glücklich zu  sein. Unser Ziel ist es, unser Glück zu finden, in das Licht einzugehen.

Was hindert uns daran, dieses Licht zu finden?  Es sind unsere negativen Gefühle, Gedanken und Eigenschaften wie Stress, Angst, Sorgen, Probleme, Faulheit, Versinken im Leid, …auch das Anhaften an ein bestimmtes Objekt, wenn wir uns mit etwas von außen identifizieren.

Yoga sagt uns, dass wir nicht unsere Gefühle und Gedanken sind. Was ist das Ziel meines Lebens? Das ist eine Frage, auf die uns Yoga Antwort gibt. Durch Yoga lernen wir, loszulassen, mit den Dingen gut umzugehen. Du bist nicht Opfer deines Lebens, sondern lebst bewusst und aktiv. Dadurch kannst du in die Oase hinein gehen. Es helfen dir dabei die Yogatechniken:

  • Entspannung, vor allem Yoga Nidra – eine Tiefenentspannungstechnik – ist sehr zu empfehlen.
  • Durch Körperübungen gewinnen wir sehr viel Energie, wir verlieren keine Energie.
  • Pranayama (Atemübungen) und
  • Konzentrations- und Meditationsübungen.

Yoga wird auch als Therapie bei Krankheiten, die aus einem Ungleichgewicht resultieren,  eingesetzt. Für alle Yogaübungen ist Konzentration  notwendig. Es ist ein wichtiges Ziel, den wilden Affen des Geistes zu zähmen und zu lenken. Durch Atemübungen werden Geist und Seele beruhigt. Durch sie ist es uns möglich, in eine andere Dimension einzutreten, wo wir nicht mehr in Alltagsprobleme verstrickt sind.
Durch Meditation erreichen wir die Verbindung mit etwas Höherem, mit den Kräften des Universums, mit Gott. Yoga ist keine Religion, sondern führt uns zu unserem innersten Selbst, zu Glückseligkeit und Frieden.
Wenn wir das Licht gefunden haben, dann strahlen wir es nach außen. Das bedeutet eine gesunde Umwelt und Frieden in der Welt. Ein Friedensgebet und interreligiöses Treffen findet am 21. Sept. hier im Schweizer Garten statt.

Es ist nicht egal, was man denkt, spricht, tut und ißt. Es hat alles seine Wirkung.

(Vortrag 2):

Hari OM – Grüß Gott

Es gibt 8,4 Millionen Yogaübungen. Meist sind es 84 spezielle Asanas, die von der Tierwelt abgeleitet werden können. So zum Beispiel die Schildkröte, der Adler, der Tiger usw. In der Evolution sind wir viele Tiergestalten durchgegangen bevor wir zum Homo Sapiens geworden sind. Die Körperhaltungen zeigen Aspekte des Tieres, wenn wir sie durchführen, so verbinden wir uns mit ihnen.

Yoga im täglichen Leben ist das System Swamijis. Er ist ein lebendiger Meister, ein Guru. Ein Guru führt dich von der Dunkelheit zum Licht. Ziel des Yoga ist es, die natürliche Verbindung mit dem göttlichen Selbst zu erfahren.

„Yoga im täglichen Leben“ wird weltweit an mehr als 4000 Orten unterrichtet. Es ist ein 8-stufiges System, seine Techniken sind Entspannung, Körper- und Atemübungen, Konzentrations- und Meditationstechniken. Es ist ein wissenschaftliches System. Es garantiert Erfolg für jedermann, denn jeder kann seinen ganz persönlichen Zugang finden, kann das, was im wohl tut, finden. Das System „Yoga im täglichen Leben“ zeichnet sich durch Vielseitigkeit und Ganzheitlichkeit aus.

Um Entspannung und inneren Frieden zu erlangen, ist es nötig, alles Unwichtige einfach draußen zu lassen. So können der Geist und die Emotionen endlich zur Ruhe kommen. Schon die Konzentration des Geistes auf unseren Körper z. B. während wir Körperübungen durchführen, beruhigt schon unseren Geist. Im Körper selbst ist oft sehr viel gespeichert: Wir tragen Lasten auf den Schultern, haben Probleme im Kopf. All dies verursacht verschiedenste Beschwerden. Mit Yoga können wir diese lindern und lösen, mit Yoga können wir uns selbst helfen. In Yoga können wir alles finden: Gesundheit, geistige Freiheit, Ausgeglichenheit, innere Zufriedenheit, inneres Glück, Gott.

Wie motiviere ich mich selbst?

Die stärkste Motivation ist die Freude. Man freut sich, wenn man merkt, welche Veränderungen durch Yoga stattfinden, wenn man regelmäßig übt. Man bemerkt, dass alles ausgeglichen und harmonisch wird. Durch Yoga kannst du deine Eigenschaften beobachten und erkennen. Aufmerksam sein ist wichtig. Yoga ist das Bewusstsein, das niemals schläft.

Ein Bild: Ein Tennismatch, 2 Spieler, beide sind bestrebt, unbedingt zu gewinnen. Der Schiedsrichter sitzt auf seinem Schiedsrichterstockerl. Er hat Abstand zu dem Spiel. So sollst du Abstand zu den täglichen Ereignissen haben. In dieser Position kann dir in Wahrheit gar nichts passieren. Du bist in Verbindung mit dem Höchsten. Yoga ist entstanden, noch bevor es Religionen gab, um den Menschen Hilfe und Zufriedenheit zu bringen.

Ein zweites Bild: Ein kleiner Felsen und sehr große Wellen. Wichtig ist, dass du innerlich wachsen sollst, damit die Wellen dich nicht mehr überfluten können. Das innere Wachstum passiert wie von selbst durch das Üben von Yoga. Dein Selbstvertrauen wird gestärkt und du lernst, mit Gefühlen und Gedanken umzugehen, dir Ziele zu setzen, fühlst dich als Teil vom großen Ganzen. So wächst du zu einem starken Felsen heran und die Stürme des Lebens können dir nicht mehr schaden. Egal, welche Welle kommt, ich bin bereit, das Beste daraus zu machen. So steht der inneren Zufriedenheit und dem inneren Glück nichts mehr im Wege.


Ayurveda

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Muktamani Claudia Matejovsky,
langjährige Schülerin Swamijis, Yogalehrerin und Praktizierende von „Yoga im täglichen Leben“.
Die erfahrene
Ayurveda Praktikerin und Leiterin der "Ayurveda Academy of Yoga in Daily Life" begeistert in ihren Vorträgen und überzeugt die Zuhörer, weil spürbar wird, dass Yoga und Ayurveda auch für ihr eigenes Leben Wegweiser sind.

 

Ayurveda – ein sehr bekannter Begriff, Ayu ist das Leben Veda heißt Wissen und Wissenschaft. Die Ayurveda Akademie, deren Gründer P.S. Maheshwarananda ist,  hat dieses Wissen systematisiert. Ihr Ziel ist konstante und ständige Vereinigung  und eine Wechselwirkung von Körper, Geist, Seele und Bewusstsein.

Diese Wissenschaft beinhaltet folgende Elemente:

  • alles, was dem Leben förderlich ist, wie richtige Ernährung, Bewegung, etc.
  • alles, was dem Leben schadet, soll man vermeiden
  • alles, was ein Leben glücklich macht
  • alles, was ein Leben unglücklich macht
  • Wissen über die Lebensspanne

In der Ayurveda sind zwei Bereiche gleich wichtig:

  • Prävention – die Gesundheit zu erhalten - und
  • Heilung von Krankheiten

Die Gesundheit der gesamten Person ist wichtig, die physische und die mentale Gesundheit.

Die physische Gesundheit ist gegeben, wenn

  • die Doshas (Vata, Pita, Kapha) – im Gleichgewicht sind
  • Agni (das Verdauungsfeuer) gut funktioniert (die Gesundheit hat ihren Sitz im Darm).
  • die 7 Dhatus (Gewebe) optimal funktionieren
  • die Malas (Ausscheidungsfunktionen) im Gleichgewicht sind

Zu den 7 Dhatus, den 7 Geweben: Sie bauen aufeinander auf. Das erste Dhatu ist das Plasma, aus diesem entwickelt sich das Blut, aus diesem wieder das Muskelgewebe, aus diesem das Fettgewebe, daraus die Knochen, aus diesen das Knochenmark, und als letztes Dhatu, das Fortpflanzungsgewebe. Wenn die Dhatus gut funktionieren, dann heißt das, dass wenig Malas – Abfallprodukte – entstehen und so genug Substanz vorhanden ist, um das nächste Dhatu zu bilden.

Mentale Gesundheit ist vorhanden, wenn Atma (Seele),  Indriyas (Sinne), Mana (Geist, Mind) in Harmonie sind, wenn sich das Gemüt wohl fühlt.

Welche Werkzeuge zur Gesundheitserhaltung haben wir zur Verfügung?

PHYSISCH:

  • unsere Tagesroutine – zur richtigen Zeit essen, schlafen gehen, aufstehen, arbeiten, ruhen etc. Wann Öl-Anwendungen, Abhängig von Zeit: Tageszeit, Jahreszeit. Mittags ist das Pita (Feuer) ohnehin sehr stark, man sollte es dann nicht noch zusätzlich anregen durch z.B. einen Saunabesuch. Gut wäre warmer Tee im Winter
  • ausgewogene Ernährung gemäß deiner Verdauungskapazität und der Tages- und Jahreszeit
  • natürliche Nahrungsmittel der Saison essen
  • in der Ayurveda ist das Individuum wichtig
  • Befriedigung natürlicher Triebe wie Ernährung und Bewegung
  • Schlaf: Regeln für einen gesunden Schlaf, rechtzeitig schlafen gehen und aufstehen
  • Regeln der Enthaltsamkeit
  • Wann tue ich was, um gesund zu bleiben?
  • Werkzeug Rasayanas (verjüngende Therapien, s.u.)
  • Ziel ist, eine gesunde neue Generation hervorzubringen

MENTAL

  • nach ethischen Prinzipien leben
  • Kontrolle über die emotionalen Triebe haben, wissen, wie ich sie steuern kann

Heilung , wie sie der Ayurvedaarzt sieht:

Von der physischen Seite her

  • der ganzheitliche Zugang ist wesentlich. Der Arzt muss wissen, wie der Mensch lebt.
  • ausleitende, reinigende Behandlungen wie z. B. Shank Prakshalan
  • Rasayanas – verjüngende Therapien zur Zellerneuerung

Von der mentalen Seite her

  • zu Gott beten, Gott ist dort, wo du ihn wahr nimmst
  • Spenden geben, Geben ist seliger denn Nehmen
  • alten Menschen und Verwandten helfen
  • Mantra-Singen
  • Beratung durch jemanden

Rasayana – Verjüngungstherapie
Verhilft zu langem Leben, lichtvoller Ausstrahlung, gesundem Gedächtnis, fester Stimme, etc.
PHYSISCH durch regelmäßige Verwendung von Elexieren, eines davon ist Milch, oder auch Ghee (Butterschmalz), Shatavari (Spargel), spezielle Tees, Tschavana Prash (eine Mischung aus Honig, Ghee, Datteln und Gewürzen. MENTAL wie oben beschrieben.

Vajikarana – aphrodisierende Therapie für gesunde Nachkommenschaft

Dies alles steht in den Veden (in der Atharva Veda), das Wissen wurde in 100 000 Versen zusammengefasst von Gott Brahman, mit dem Ziel, es den Menschen zu schenken.

Es ist in 8 Abteilungen gegliedert:

  • innere Medizin
  • Pädiatrie (Pflege von Säuglingen und Kindern)
  • Psychiatrie (Management von psychischen Störungen)
  • Erkrankungen oberhalb der Schlüsselbeine (Sinnesorgane, Zähne)
  • Entfernung von Fremdkörpern
  • Toxikologie, Vergiftungen
  • Verbesserung der Lebensdauer
  • Aphrodisierende Therapie

Ayurveda ist die vollständige Wissenschaft vom Leben mit psychosomatischem Ansatz.

  • diese Wissenschaft vom Leben ist überall in allen Ländern anwendbar.
  • Prävention ist wichtig
  • Auswirkung von Nebenwirkungen ist sehr gering
  • ist eine Wissenschaft Gottes

Wo könnte man das alles lernen?

Ayurveda Akademie von „Yoga In Daily Life“, Sitz in Wien, Gründer P.S. Maheshwarananda, ist der Tilak Mahavashta Universität in Poona (Indien) angeschlossen, hat 2 Standorte: Strilky (CZ) und Wien

FILM „Impressions Strilky 2005-2006“ über Ayurveda-Ausbildung (Ayurvedaanwendungen, Kochkurse usw.) in Strilky.


Hatha Yoga Kriyas

umapuri-2014 newspapers-80a Uma Puri, langjährige Schülerin Swamijis, Yogalehrerin und Praktizierende von „Yoga im täglichen Leben“.

Die erfahrene Yogalehrerin leitet Seminare und Kurse in Österreich und Deutschland und ist Spezialistin für die Hatha Yoga Kriyas.
 
 

Unter Hatha Yoga versteht man im Westen Körper- und Atemübungen.

Ursprünglich ist es aber  der Weg der Reinigung – innerlich sowie äußerlich. Hatha Yoga Kriyas sind  also Reinigungstechniken durch natürliche Möglichkeiten wie Wasser, Luft, Salz, Feuer – durch die Elemente, aus denen unser Körper besteht, nämlich Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum.

Wie fühlt man sich, wenn man sich einen oder mehrer Tage nicht wäscht? Sicher nicht wohl.

So ist die äußere und innere Reinigung sehr wichtig, um Wohlbefinden und Gesundheit zu erhalten und zu erlangen.Es gibt die tägliche Reinigung und auch die fallweise Reinigung, immer dann, wenn der Biorhythmus sich ändert. Beim Wechsel der Jahreszeiten fallen viele Stoffwechselprodukte an sowie Säure, Gas und Schleim.

Reinigungstechniken:

1. Kapala Bhati Pranayama

Bedeutet Reinigung der Stirne, Kapala heißt Stirne und  auch Tunnel, bhati bedeutet reinigen und auch leuchten.
Durch diese Technik, bei der der Atem in kraftvollen Stößen durch die Nase ausgeblasen wird, wird die Nase von feinem Staub gereinigt.

2. Neti – Nasenreinigung

In eine Neti – Kanne wird etwas warmes (38 – 40 Grad, wärmer als Körpertemperatur) Salzwasser gegeben (etwa ein halber Teelöffel Meersalz auf eine Kanne Wasser), der Kopf wird über das Waschbecken geneigt. Die Hälfte der Wassermenge lässt man von rechts nach links rinnen, die andere Hälfte von links nach rechts. Man atmet durch den Mund.

In der Nase befinden sich sehr feine Nervenenden des Sympatikus und des Parasympatikus, die unser gesamtes System steuern. Sie haben eine starke psychosomatische Wirkung. Auch das Ende des 5. Gehirnnervs ist in der Nase.

Neti
soll man nie am Abend vor dem Schlafengehen oder Niederlegen durchführen und nicht, wenn man unmittelbar danach in die Kälte hinausgehen muss.

Nach dem Neti führe man Kapala Bhati Pranayama durch. Dabei den Kopf und Oberkörper stark nach vorne neigen und auch etwas drehen und den Atem kräftig ausblasen, damit das Restwasser hinaustransportiert wird. Der Mund ist dabei geöffnet.
Neti soll man täglich ein Mal durchführen am besten in der Früh, mindestens aber 3 – 4 Mal wöchentlich.

Die beschriebene Technik heißt auch Jala Neti – Reinigung mit Salzwasser. Es gibt auch noch  Sutra Neti, die Reinigung der Nase mit einem Katheter aus Gummi zum Beispiel. Diese Technik ist gut für Personen, die verengte Nasenlöcher oder Nasenscheidewandverkrümmung haben.

3. Zungenreinigung

Mit einem Zungenschaber, um Beläge abzuschaben, so wird etwaigen Bakterien der Nährboden entzogen. Vorsicht bei rauer Zunge!

4. Shanka Prakshalana – Darmreinigung

Unser Darm ist 7 – 10 m lang, er hat die Form einer Muschel. Shanka bedeutet Muschel, Prakshalana ist reinigen. Es ist eine sehr natürliche Reinigung durch Bewegung, Wasser und Salz.

Man beginnt damit sehr früh am Tag. Wir beginnen um 8 Uhr nüchtern. Ein halber Teelöffel Meersalz kommt auf 1 Liter warmes Wasser. In 15 bis 20 Minuten trinkt man ca. 1 Liter Wasser, nach jedem Glas werde 5 Übungen durchgeführt, die den Bauch Strecken, Drehen und Beugen. Nach etwa einer Stunde muss man zum ersten Mal aufs WC. Man setzt die Übung solange fort bis der Darm wirklich ganz gewaschen ist. Es dauert ca. 2 Stunden und das, was schließlich ausgeschieden wird, sieht aus wie Urin. Danach soll man sich ausruhen, ev. Sauna, kein Vollbad.

Es ist notwendig, anschließend mindestens eine Woche lang Diät zu halten: Nicht zu sich nehmen soll man Fleisch, Fisch, Eier, Alkohol, Kaffee Rohkost, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch.  Sehr gut ist basisches Gemüse.

Die Wirkung von Shanka Prakshalana ist lange spürbar. Man ist nicht mehr müde und hat keinen unangenehmen Körpergeruch mehr.

5. Trataka (Kerzen- oder Punktkonzentration)

Zuerst eine kleine Geschichte:

2 Freunde haben fleißig Yoga geübt. Eines Tages verließ einer der beiden das Land. Es verschlug ihn auf eine kleine Insel, wo er als Aussteiger lebte. Der andere setzte sein ganz normales Leben fort. Beide übten immer noch Yoga. Nach ein paar Jahren hatte der erste den Wunsch, seinen Freund wieder zu sehen. So fuhr er zu ihm, die letzte Strecke mit dem Ruderboot. Von weitem sah er schon seinen Freund am Strand sitzen und Pranayama (Atemübungen) machen. Die Freunde begrüßten sich herzlich. „Um Gottes Willen, du übst ja völlig falsch! Du übst nicht so, wie wir es von unserem Meister gelernt haben. Ich zeige dir, wie es richtig geht.“ Und sie übten gemeinsam die richtige Technik. So verbrachten sie eine angenehme Zeit miteinander. Schließlich musste der Freund aber wieder nach Hause zurückkehren. Sie verabschiedeten sich voneinander und der Freund ging schon an Board des Schiffes, als plötzlich der Aussteiger übers Wasser gelaufen kam und seinen Freund bat, ihm noch einmal die Atemübungen zu erklären. Da antwortete ihm der Freund: „ Weißt du, vergiss es, es ist alles in Ordnung, mach einfach so weiter, wie bisher.“Diese Geschichte zeigt uns, was die Liebe zu  deiner Technik, zu deinen Übungen bedeutet. Swamiji sagt immer, dass diese Liebe das ist, was Gott für dich ist. Sie bringt dich dorthin, wo du hin willst. Man braucht nicht viele Sachen ausprobieren, eine genügt. Aber die sollst du mit deiner ganzen Hingabe und konsequent üben. Dann  erreichst du das, was Yoga ist. Wichtig ist, sich selbst kennen zu lernen und mit sich selbst zu arbeiten.

Den Körper reinigen ist leicht, aber deinen Geist, Verstand, deine Gefühle zu reinigen ist schwierig. Das Bewusstsein und den Geist  reinigen ist eine Meisterarbeit.Tratak ist die Konzentration auf einen Punkt, auf eine Kerzenflamme, auf die aufgehende oder untergehende Sonne oder auf den Vollmond. Jetzt konzentrieren wir uns bei ausgestrecktem Arm auf den Mond unseres Daumennagels.

Tratak
stärkt unsere Konzentration. Es ist sehr schwer, eine Minute lang nur an eins zu denken, sich völlig zu konzentrieren. Es erhält und verbessert unsere Sehkraft, sofern nicht ein anatomischer Schaden vorliegt. Es hilft bei Kurz- und Weitsichtigkeit. Man wird ruhiger, träumt und schläft besser, wenn man es am Abend übt.

Arm nach vorne ausstrecken, den Daumen fokussieren ohne zu blinzeln und ohne zu starren. Nach einer kurzen Zeit die Augen schließen, den Arm absenken und inneres Tratak (Antartratak) fortsetzen. Schau, was du siehst in deinem inneren Raum, hinter der Stirne.


Spezialprogramme

yoga-hemlata80Hemlata Harriet Bucher, langjährige Schülerin Swamijis, Yogalehrerin und Praktizierende von „Yoga im täglichen Leben“.

Die diplomierte Physiotherapeutin ist Co-Autorin der Bücher "Yoga gegen Rückenschmerzen", "Yoga für Gelenke", "Bluthochdruck - Hilfe durch Yoga im täglichen Leben" und "Gesundes Herz mit Yoga im täglichen Leben".

 

Yoga im täglichen Leben ist ein vollkommenes Programm – und die Frage, die sich stellt, ist, wozu dann noch Spezialprogramme? Wofür entscheidet man sich? Beginnt man mit der Stufe 1 oder macht man einen Rückenschmerzenkurs oder Bluthochdruckkurs? Wie passen diese Spezialprogramme in das ganze System von Yoga im täglichen Leben“ hinein?

Wie ist es nun zu diesen Spezialprogrammen gekommen? Swamiji hat schon gleich nach Beginn dieses Systems einen Rückenschmerzenkurs entworfen. Er wollte aber damit nicht in den medizinischen Bereich hineinkommen, sondern es war umgekehrt. Es kamen so viele Menschen mit Rücken- und Nackenschmerzen zu ihm, dass er sah, dass der westliche Mensch besonders vorbereitet werden musste, auch auf die einfachen Übungen. Und so ist ein 8-stufiges Übungssystem entstanden mit zuerst ganz einfachen Übungen, die dem Körper einen bessere Stabilität geben, ihn gelenkiger machen und die Muskulatur verbessern. Ich als Physiotherapeutin kenne eigentlich kein anderes System, das derart ausgewogen ist in Bezug auf Übungen für die Flexibilität und Übungen für die Stabilität des Körpers.

So entstand eine schöne Synthese von ärztlichem Wissen und Yoga und es hat nicht nur Swamiji interessiert, was man in der westlichen Medizin macht, sondern auch umgekehrt, die Ärzte waren an Yoga interessiert, aus dem einfachen Grund, weil es so vielen Menschen hilft. Ich arbeite in meiner Praxis selbst sehr viel mit orthopädischen Patienten und übe dort nach dem Programm von „Yoga im täglichen Leben gegen Rückenschmerzen".

Dieses Programm hat 8 Stufen und man kann damit sogar beginnen, wenn man einen akuten Bandscheibenvorfall hatte. Wenn man 2-3 Wochen wartet und Physiotherapie macht, kann man dann schon in dieses Programm einsteigen und anschließend wieder in das normale Yogaprogramm wechseln. Das ist eigentlich das Ziel von diesen Spezialprogrammen: Man soll sein Körperbewusstsein wieder steigern. Ich habe oft erlebt, dass sich Patienten nach Rückenbeschwerden gar nicht mehr trauen, sich freier zu bewegen.

Was macht dieses System in der Medizin nun so erfolgreich? Die Ganzheitlichkeit. Viele von euch wissen, dass gerade bei Rückenschmerzen ja nicht nur eine schlechte Körperhaltung dahinter steckt, Stress und psychische Probleme spielen da auch mit. Wenn ich jetzt solche Patienten habe, stellt sich bei mir erst gar nicht die Frage, ob das nur physisch ist oder nicht, Yoga muss sich diese Frage nicht stellen. Bei den Übungen von „Yoga im täglichen Leben“ bekommt man fast immer Rückmeldungen, dass man sich besser fühlt, man entspannter ist, die äußere Körperhaltung sich gebessert hat, weil sich die innere Haltung verbessert hat, weil wieder mehr Selbstbewusstsein für das tägliche Leben und auch für das eigene Bewegungskönnen da ist.

Das Programm „Yoga gegen Rückenschmerzen“ enthält auch etwas besonderes, ein Spezialprogramm „Sitz am Sessel“, von denen ich jetzt 3 Übungen herausnehme, für mehr ist die Zeit leider nicht vorhanden. Dieses Programm ist auch auf Wunsch vieler Menschen gekommen, die gesagt haben, dass ihnen die Übungen helfen, aber während der sitzenden täglichen acht Stunden Arbeitszeit kommen die Beschwerden wieder. Das hat Swamiji angeregt, dieses Yogaprogramm „Sitzend am Sessel“ zu entwerfen.

Übung 1:

Sitze am Sessel, die Füße stehen bequem am Boden, Schultern locker lassen, versuche, deinen Kopf gerade zu halten. Stell dir vor, ein Faden geht senkrecht von deinem Köpf in die Höhe und zieht dich ganz sanft hinauf. Verspanne aber nicht deswegen deinen ganzen Rücken und lasse deine Atmung im Bauch, sehr häufig wandert sie vor lauter „gerade sitzen“ hinauf.

Lege deine Hände nun auf den Bauch und fühle mit geschlossenen Augen, wie sich der Bauch nach vorne bewegt, wenn du einatmest und sich wieder sanft zurückziehst, wenn du ausatmest. Bei einer geraden Haltung geht das am besten. Wenn du das während der Arbeit machst, wirst du sehen, dass es dich sehr entspannen wird.

Leg deine Hände nun wieder auf die Oberschenkel, öffne die Augen und lasse deinen Kopf mit der Ausatmung nach vorne hängen, bis das Kinn beim Brustbein ist. Mit der nächsten Einatmung richte den Kopf wieder auf und mit der Ausatmung lass ihn wieder nach vorne hängen und wenn du wieder einatmest, machst du einen Viertelkreis mit dem Kopf, das Kinn schaut nun über die rechte Schulter und wenn du ausatmest, mach wieder einen Viertelkreis, dass das Kinn beim Brustbein ist und mit der nächsten Einatmung schau über deine linke Schulter. Das wäre der erste Schritt, Nackenverspannungen zu lösen.

Nun komm wieder zur Mitte, leg deine Hände auf die Schultern und mach langsame, große, entspannte Kreise. Wenn du ausatmest, komm nach vorne – und wenn du einatmest, bewege die Ellbogen nach hinten und unten. Arme ganz locker lassen, Finger hinter dem Kopf verschränken, tief in den Bauch einatmen und mit der Ausatmung auf die rechte Seite neigen – mit der Einatmung wieder zur Mitte kommen – mit der Ausatmung neig dich auf die linke Seite und komm mit der Einatmung wieder zur Mitte – drehe jetzt mit der Ausatmung wieder auf die rechten Seite und schau weit nach hinten – komm mit der Einatmung zur Mitte und dreh auf die linke Seite - ganz weit – komm mit der Einatmung wieder zur Mitte und senke die Hände wieder nach unten.

Übung 2:

Die nächste Übung ist die Katze, die du vielleicht heute schon in einem Kurs gemacht hast. Man kann sie auch im Sitzen machen. Stütze die Hände auf deine Knie und mach mit der Ausatmung deinen Rücken ganz rund, lehne dich eher mit deiner Lendenwirbelsäule nach hinten. Schiebe mit der Einatmung deinen Bauch ganz vor und schau weit nach oben. Mit der Ausatmung mach dich rund, du kannst dich auf deine Arme stützen – und mit der Einatmung komm wieder nach oben – und dann komm wieder zur Mitte.

Übung 3:

Eine Übung für das Bein: Umfasse dein rechtes Knie von unten in der Kniekehle – ziehe das Knie mit der Ausatmung zur Brust hinauf und die Nase geht zum Knie – wenn du Platz hast, streck mit der Einatmung das Bein nach vorne, wenn nicht, dann in Richtung Boden. Noch einmal: Mit der Ausatmung Knie und Kopf zusammen – und mit der Einatmung wieder ausstrecken. Mach das gleiche dann mit dem anderen Bein. Schau, dass dein Rücken zuerst gerade ist….. Ausatmung: Knie und Stirn zusammen und achte darauf, dass die Schultern nicht zu den Ohren gezogen werden - und mit der Einatmung komm wieder zur Mitte.

 Es hat sich herauskristallisiert, dass sich auf dem Gebiet der Internen Medizin das „Yoga im täglichen Leben“ sehr hilfreich ist. Es gibt die Spezialprogramme „Yoga für ein gesundes Herz“ und „Yoga gegen Bluthochdruck“, das wir auch „Antistressprogramm“ nennen, weil es sehr gut ist für gestresste Menschen. Es geht sehr darum, ein Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems herzustellen.

Das Programm Yoga für ein gesundes Herz richtet sich nach den anerkannten Regeln, die in der Herzrehabilitation verwendet werden. Es gibt da 3 Stufen: Nach Herzinfarkten oder irgend einer Herzerkrankung gibt es die 1. Stufe mit einfachen Übungen, hauptsächlich im Sitzen, sie heißt „Stufe der Adaption“. Herzerkrankungen sind oft mit sehr viel Angst verbunden und da hat Yoga einen riesengroßen Platz. Man macht viel mit Physiotherapie, nicht inkludiert ist dabei aber die sehr wichtige Meditation und das Pranayama (Atemübungen). Hier hat Swamiji viel mit Internisten zusammen gearbeitet, es wird in vielen Spitälern verwendet und ist (gerade auf dem Gebiet der Internen) auch anerkannt.

Es gibt auch ein Programm für Diabetiker. Da hier einer der Hauptfaktoren auch der Stress ist, kann Yoga mit Körper- Atem-, Entspannungsübungen und der Meditation sehr helfen.

Bei Yoga für die Gelenke sind sehr viele Bewegungen zur Verbesserung der Flexibilität und Durchblutung enthalten. Man arbeitet hier auch viel mit mentalem Training, was auch etwas Besonderes ist bei Yoga, das motorische Zentrum muss mitspielen, also unsere Bewegungsvorstellung.

„Yoga für Senioren“: Wer soll diesen Kurs besuchen oder lieber in Stufe 1 gehen? Das muss man sich sehr genau ansehen. Dieses Programm verbessert sehr langsam und sanft die Beweglichkeit. Den Verlust von Kraft und Beweglichkeit im Alter kann Yoga bis zu einem gewissen Grad stoppen oder verlangsamen. Die Gleichgewichtsübungen, die mit Konzentration verbunden sind, sind eine ganz wichtige Sturzprophylaxe für einen älteren Menschen.

Wir haben auch ein Spezialprogramm für Kinder, ich kann auch das Buch sehr empfehlen, die Yogaübungen sind sehr schön in Geschichten verpackt, so dass es den Kindern auch wirklich Spaß macht.

Kurse für Schwangere: Für eine Schwangere ist es sehr wichtig, dass sie meditiert. Meditation, Pranayam und langsame, bewusste Übungen wirken sich sehr positiv auf das Kind aus. Es gibt auch eigene Pranayama- und Meditationskurse, das ist eine spezielle Sache, wenn man einmal weniger Körperübungen machen und sich mehr in diese Richtung bewegen will.