"Die Erweckung der Chakras ist kein physischer Vorgang, sondern eine geistiger und spiritueller Entwicklungsprozess. Die Chakras zu erwecken, bedeutet Klarheit und Weisheit zu entwickeln, unser inneres Potenzial zu verwirklichen, um schließlich das Ziel des Yoga, die Vereinigung mit dem höchsten Selbst und Befreiung zu erlangen."
Paramhans Swami Maheshwarananda
Chakras sind Energiezentren in unserem Körper, die auf der körperlichen, geistigen und spirituellen Ebene unserer menschlichen Existenz wirken.
Durch Yogaübungen – Asanas, Pranayama, Entspannung, Konzentration und Meditation - können wir Blockaden in den Chakras lösen, ihre Energie zum Fließen und ins Gleichgewicht bringen. Indem wir die schlafenden Kräfte der Chakras erwecken und ihre verborgenen Schätze ans Bewusstsein heben, können wir verwirklichen, was wir uns alle wünschen: ein gesundes, ausgeglichenes und sinnerfülltes Leben in Frieden, Liebe und Weisheit.
Die Chakras in der Reihenfolge von unten nach oben:
Das Muladhara Chakra ist der Ausgangspunkt der Entfaltung unseres Bewusstseins.
Dort liegen die Karmas früherer Existenzen verborgen, die unser Schicksal und unsere Zukunft bestimmen. Diese zu reinigen und zu lösen ist die Voraussetzung für unsere Weiterentwicklung.
Im Svadhishthana Chakra findet die Arbeit an unserem Charakter und unserer Persönlichkeit statt.
Hier entfalten sich unser Selbstbewusstsein, unsere Tatkraft und Freude. Diesen gegenüber stehen die zu überwindenden Eigenschaften wie Egoismus, Zorn, Gier, Neid und Eifersucht.
Im Manipura Chakra betreten wir die "Juwelenstadt", in der wir die Perlen von Selbstvertrauen, rechter Entscheidung, Lebenskraft und Gesundheit finden können.
Eine große Anzahl physischer und psychischer Störungen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen haben ihre Ursache darin, dass dieses Chakra blockiert oder im Ungleichgewicht ist.
Das Anahata Chakra ist der Sitz des göttlichen Selbst.
Im Herzzentrum erblühen unsere edelsten Gefühle: allumfassenden Liebe, Güte, Verzeihung und Barmherzigkeit. Es ist das Zentrum der schönen Künste wie Dichtung, Musik und Malerei.
Ist dieses Chakra jedoch nicht gereinigt, fallen wir wieder zurück in die niederen Triebe von Anhänglichkeit, Leidenschaft und Eifersucht.
Das Vishuddhi Chakra ist die "Kläranlage", in welcher Umweltgifte ebenso wie mentale Verunreinigungen gesäubert und unschädlich gemacht werden.
Depressionen, Ängste, Unruhe und Nervosität sind Zeichen einer verminderten oder blockierten Funktion dieses Chakras.
Klare und freie Gedanken, Ausdruckskraft in Rede und Schrift, Kreativität und Unerschrockenheit sind die Schätze, die wir hier finden.
Das Agya Chakra stellt die Grenze zwischen menschlichem und göttlichem Bewusstsein dar.
Hier öffnet sich das "Auge des Wissens"; hier begegnen wir dem "inneren Meister" und erkennen unser wahres Selbst.
Nur wenn sich der egozentrische Intellekt dem höheren, göttlichen Prinzip beugt, kann die Kundalini-Energie weiter aufsteigen.
Vom Bindu Chakra fließt der "Nektar der Unsterblichkeit".
Gelingt es uns, dieses Zentrum zu erwecken und den Nektar zu gewinnen, erlangen wir jugendliche Frische, Vitalität und Gesundheit bis ins hohe Alter.
Im Sahasrara Chakra haben wir endlich das Ziel unserer Reise erreicht.
Indem wir die höchste Stufe des Bewusstseins (Samadhi) erreichen, werden wir zu dem Tropfen, der in den Ozean taucht und so zum Ozean wird: Im Samadhi vereinigt sich das individuelle Bewusstsein mit dem göttlichen Bewusstsein und erlangt Moksha, die Befreiung vom Rad der Wiedergeburt.