Ein Wort ist Nirguna (ohne Form), es ist Akasha tattva (Raumelement). Es hat selbst keine Form, doch wir geben ihm eine Form in verschiedenen Buchstaben, verschiedenen Sprachen und Symbolen. Obwohl es selbst Nirguna ist, geht es durch das Bewusstsein des Saguna (Verkörperten). Ein Mantra kann in jeder Sprache abgefasst sein. Wichtig ist nur, dass es auf das menschliche Gehirn wirkt, auf das menschliche Bewusstsein und den menschlichen Geist.
Das Mantra ist nicht der Klang, sondern der Ursprung des Klanges. Von diesem Urquell des Klanges strahlt eine Energieschwingung aus, und diese Schwingung können wir als erste Stufe des Klanges bezeichnen.
Ein Klang kann positive oder negative Energie erzeugen. Ein Klang kann Krieg hervorrufen oder Frieden. Ein Klang kann uns glücklich oder unglücklich machen. Wenn jemand dir nette Worte sagt, bist du glücklich. Wenn jemand auf dich schimpft, bist du unglücklich. Ein Klang kann ein Segen oder ein Fluch sein. Je nachdem, wie der Klang verwendet und gefiltert wird, beeinflusst er das Prana.
Prana erhält unser Leben. Man könnte sagen, der Atma ist Prana. Wir können Prana nicht sehen, wir können es nicht messen und wir können es nicht zerstören. Prana kommt und geht. Prana verbindet sich eine Zeitlang mit etwas. Prana befindet sich im gesamten Körper. Wir können nicht sagen, wo die Seele sich im Körper befindet. Sie ist im ganzen Körper. Gott, Atma, Prana, Seele, Leben können nicht lokalisiert werden, weil sie überall sind.
Für viele ist die Vorstellung der Selbsterkenntnis ein Problem. Sie denken: Wenn ich Selbst-erkenntnis erlange, sehe ich mein Selbst in meinem Herzen und weiß: Das bin ich. - Aber so ist es nicht. Es ist nicht möglich zu erklären, was Selbsterkenntnis ist. Was man erkennt und wie man es erkennt. Das Selbst ist nicht wie der Körper, den man im Spiegel oder auf einem Foto betrachten kann. Das Selbst ist nicht wie ein Bild oder ein Ding, das man einfangen und einschließen kann, und von dem man sagen kann: Jetzt habe ich Selbsterkenntnis. Es ist nichts, was man "haben" kann.
Das Selbst, das Leben, Prana, Mantra können nicht beschrieben oder erklärt werden. Man kann reden und reden und es ist doch etwas anderes. Es ist wie mit der Zwiebel: man kann Schale um Schale entfernen, und doch "die Zwiebel" nicht erfassen.
Das Mantra ist eng mit dem Selbst verbunden, und Prana ist die Ausstrahlung des Wesens des Selbst. So wie du denkst und sprichst, ist die Qualität des Prana, das du aussendest und mit dem du auf die anderen wirkst. Alles was du denkst und aussprichst ist bereits ein Mantra. Du strahlst damit dein Prana aus.
Ein Segen ist gut von jedermann, auch von deinem Feind oder von einer verrückten Person. Ein Fluch ist von niemandem gut, nicht einmal von Gott.